Der Messie in Uns 

In meiner täglichen Arbeit mit Betroffenen bezeuge ich, dass diese Menschen oft unter einer Vielzahl von psychischen Erkrankungen leiden. Dazu zählen Zwangsstörungen, Depressionen, Ängste, Phobien und unbewusste Widerstände gegen empfundene Zwänge sowie verschiedene Abhängigkeiten. Diese Umstände führen häufig zu erheblichem emotionalen Stress. Es ist wichtig zu betonen, dass emotionaler Stress nicht nur psychische, sondern auch körperliche und psychosomatische Auswirkungen haben kann, was durch die Konzepte von Dahlke in „Krankheit als Symbol“ verdeutlicht wird.

Alles, was Sie über das Messie-Syndrom wissen müssen

Das Messie-Syndrom ist ein ernstzunehmendes Problem, das erheblichen Einfluss auf den Alltag betroffener Personen haben kann. Menschen, die unter diesem Syndrom leiden, finden es häufig schwer, sich von Besitztümern zu trennen, was zu einer zunehmenden Unordnung und emotionalem Stress führt. Diese Umstände können die Lebensqualität und das psychische Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Mit meiner fachlichen Expertise stehe ich Ihnen zur Seite, um effektive Strategien zu entwickeln, die Ihnen helfen, die Kontrolle über Ihr Leben wiederzuerlangen.

Die Auswirkungen des Messie-Syndroms

Wie Unordnung das Leben beeinträchtigt

Menschen, die unter dem Messie-Syndrom leiden, haben häufig mit erheblichen Herausforderungen in verschiedenen Lebensbereichen zu kämpfen. Dies kann soziale Isolation, Schwierigkeiten im Berufsleben und ein allgemeines Gefühl der Überforderung mit sich bringen. Das stetige Empfinden, von überflüssigen Dingen umgeben zu sein, kann zu einer emotionalen Erschöpfung führen, die in vielen Fällen professionelle Unterstützung erforderlich macht.

Ursachen des Messie-Syndroms

Warum sammeln wir Dinge?

Die Ursachen des Messie-Syndroms sind häufig komplex und facettenreich. Emotionale Belastungen, traumatische Erfahrungen und Herausforderungen aus der Kindheit können dazu führen, dass Betroffene anfangen, Dinge zu horten. 

Oft geschieht dies aus dem Bedürfnis nach Sicherheit oder dem Wunsch, Erinnerungen lebendig zu halten, die mit bestimmten Objekten verbunden sind.

Die Rolle der Therapie im Umgang mit dem Syndrom

Wie kann Psychotherapie helfen?

Psychotherapie stellt eine bewährte Methode dar, um die Herausforderungen des Messie-Syndroms effektiv zu bewältigen. Durch therapeutische Ansätze wird die Möglichkeit geboten, die emotionalen Ursachen des Sammelverhaltens zu verstehen und praktikable Bewältigungsstrategien zu erlernen. Diese Therapien fördern die Entscheidungsfähigkeit und unterstützen dabei, sich von belastendem Besitz zu trennen.

Hypnosetherapie als Unterstützung

Entspannung und neue Perspektiven

Hypnosetherapie kann eine wertvolle Ergänzung für Personen mit Messie-Syndrom darstellen. 

Durch spezifische Techniken ermöglicht die Hypnosetherapie das Abbauen von Ängsten und Blockaden, die das Loslassen von Gegenständen erschweren. 

Diese Methode führt die Betroffenen in einen entspannten Zustand, in dem positive Veränderungen initiiert werden können.

mehr Infos zur Hypnose

Therapieangebote bei Messie Syndrom

Individuelle Unterstützung für ein aufgeräumtes Leben

Mein therapeutisches Angebot richtet sich speziell auf das Verständnis und die Behandlung des Messie-Syndroms. Dieses Syndrom kann erhebliche emotionale und materielle Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben. In der Therapie verwende ich individuelle Beratungsansätze, die darauf abzielen, den Klienten dabei zu unterstützen, ihre Lebensbedingungen zu erkennen und zu verbessern. Gemeinsam erarbeiten wir Strategien, um bestehende emotionale Barrieren abzubauen und ein strukturiertes, geordnetes Leben zu führen. Durch gezielte Hypnosetherapie und psychologische Beratung eröffnen sich neue Perspektiven, die es den Klienten ermöglichen, den Alltag besser zu bewältigen und nachhaltige Veränderungen zu erreichen.

Informationen zum Messie Syndrom!!!

Wie zeigt sich das innere Chaos beim Messie-Syndrom im Außen?

Das innere Chaos

Das innere Chaos äußert sich auf vielfältige Weise im äußeren Erscheinungsbild. Häufig zeigt es sich durch Unordnung und eine Ansammlung von Gegenständen, die als übermäßig empfunden wird. 

Betroffene stellen oft fest, dass ihr persönliches Umfeld von Desorganisation geprägt ist. Diese Situation entsteht zumeist, weil ihre Gedanken in einem ständigen Kreis verlaufen. Selbst scheinbar einfache alltägliche Aufgaben können sich als große Herausforderung erweisen. Viele Betroffene verspüren eine tiefe Hoffnungslosigkeit, da sie kaum Vertrauen in ihre Fähigkeit haben, ihre Probleme langfristig zu bewältigen. 

In meinen therapeutischen Sitzungen mit diesen Personen erlebe ich häufig die Empfindung eines Lebens voller Widersprüche. Viele fühlen sich innerlich zerrissen, empfinden ein anhaltendes Gefühl von Chaos und sind von Frustration geprägt. Ihre Gedanken neigen dazu, sich in eine negative Richtung zu entwickeln, was zu einem Gefühl der Ausweglosigkeit in Bezug auf ihre emotionalen und physischen Beschwerden sowie ihr allgemeines Leben führt. 

Diese Schwierigkeiten sind oft von einem starken Schamgefühl begleitet, das dazu führt, dass soziale Kontakte spärlich sind. Betroffene neigen dazu, sich für alles verantwortlich zu fühlen – sei es in beruflichen Angelegenheiten oder persönlichen Beziehungen, sowie für alles, was in ihrem Umfeld geschieht. 

Dies resultiert in einem Verlust der Kontrolle über ihr eigenes Leben, was wiederum zu einer hohen Reizbarkeit, gelegentlich starken Aggressionen und einer permanenten Überforderung bei der Bewältigung des Alltags führt.

Selbstzweifel

Entspannung stellt für viele Menschen eine erhebliche Herausforderung dar, weshalb sie einen zentralen Platz in meinem Therapieansatz einnimmt. 

Viele Betroffene kämpfen mit Konzentrationsstörungen, Depressionen, Zwangsgedanken, Ängsten und kognitiven Einschränkungen. 

Sie sind häufig sowohl körperlich als auch psychisch stark belastet. 

Übermäßiges Grübeln und ein signifikant verringertes Selbstwertgefühl sind gängige Probleme. 

Selbstliebe scheint oft unerreichbar, was zu tiefen Selbstzweifeln und Unsicherheiten führt. 

Positives Denken wird häufig unterdrückt und bleibt für diese Menschen in weiter Ferne. 

Im beruflichen Kontext hingegen vermitteln sie oft den Eindruck, ein starkes Selbstwertgefühl zu haben. Sie präsentieren sich als perfekt, aktiv und äußerst anpassungsfähig. 

Diese Fassade des Selbstbewusstseins steht jedoch im Kontrast zu ihrer inneren Zerrissenheit. 

Die ausgelebte Überaktivität und die ständige Übernahme von Verantwortung widersprechen ihrem inneren Zustand von Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Stillstand. 

Alles erfordert einen enormen Kraftaufwand, sodass es den Betroffenen schwerfällt, ihre eigene Identität zu verspüren. 

In vielen Lebensbereichen erleben sie ein starkes Gefühl der Fremdbestimmung.

Grenzen

Der Betroffene hat Schwierigkeiten, eigene Grenzen zu erkennen und zu wahren. 

Dies kann dazu führen, dass er sich unbewusst von äußeren Unruhen abgrenzt. 

In dieser Unordnung scheint er ein verzerrtes System zu finden, das ihm Halt bietet. 

Getrieben von einem tiefen Perfektionismus gibt er niemals auf, nach den gesuchten Lösungen zu streben, was jedoch dazu führt, dass er sich sowohl körperlich als auch emotional blockiert. 

In extremen Fällen kann dies zur Selbstvernachlässigung und zum Rückzug führen. 

Solche Verhaltensmuster fördern ein Gefühl des Versagens, begleitet von Scham und sozialer Isolation. 

In meinen Erfahrungen mit Betroffenen habe ich festgestellt, dass viele von ihnen in ihrer Kindheit tiefgreifende Enttäuschungen und Missachtungen ihrer persönlichen Grenzen erfahren haben. 

Oftmals wurden sie durch eine autoritäre Erziehung von Bezugspersonen eingeschüchtert, was zu zahlreichen Verboten führte. 

Gespräche über Gefühle fanden selten statt, was dazu führte, dass sie ihre inneren Empfindungen, Freude und Liebe unterdrücken mussten.

Liebe

In meinem Buch analysiere ich anhand von fundierten Fallbeispielen, wie frühkindliche Erfahrungen sich in pathologischen Entwicklungen manifestieren können. 

Aus Ängsten und Unsicherheiten heraus entwickeln sich Zwangsverhaltensweisen, die zunächst den Anschein von Sicherheit erwecken. 

Die Betroffenen haben gelernt, alles, was potenziell bedrohlich erscheint, abzuspalten, was häufig auch ihre Fähigkeit zur Liebe einschränkt. 

Sie sind oftmals nicht in der Lage, sich selbst Gutes zu tun oder im gegenwärtigen Moment Anerkennung oder Zuneigung von anderen anzunehmen. 

Häufig empfinden sie Misstrauen, da sie weder ihre eigenen Grenzen noch die Grenzen ihrer Mitmenschen wahrnehmen können.

Vorgehensweise zum Messie-Syndrom

Meine beruflichen Erfahrungen seit 1990 mit dem Thema 'Messie'

Grundsätzlich existieren für das Messie-Syndrom keine offiziell anerkannten, spezifischen Ausbildungen oder Therapieempfehlungen. 

Aus meiner eigenen Erfahrung heraus halte ich es für entscheidend, dass die betroffene Person ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihrer Therapeutin oder ihrem Therapeuten aufbaut, welches während des gesamten Therapieprozesses erhalten bleiben sollte. 

Ich kann Therapieansätze empfehlen, die sich aus meinen persönlichen Erfahrungen als besonders wirksam erwiesen haben. 

Dazu gehören: 

- Körperorientierte Psychotherapie 

- Emotionsbasierte Kunst- und Musiktherapie 

- Bewegungstherapie 

-Traumatherapie 

- Tiergestützte Therapie (z. B. mit Hunden oder Pferden) 

- Tiefenpsychologische Therapien 

- Entspannungsverfahren wie Hypnose, autogenes Training und Progressive Muskelrelaxation 

Ein wichtiger Hinweis für alle Menschen, die mit Betroffenen in ihrem Umfeld zu tun haben: 

Die Wahrung der Würde des Einzelnen steht an oberster Stelle. Pathologisierende Begriffe sollten vermieden werden, da sie zusätzlichen Druck erzeugen können. Es handelt sich hier nicht um eine Krankheit im klassischen Sinne mit klar lokalisierbaren Symptomen, die medikamentös behandelt werden können. 

Vielmehr geht es um die Menschlichkeit und die Würde des Einzelnen. Oft ist das Selbstwertgefühl der Betroffenen durch belastende Umstände stark beeinträchtigt, was in einigen Fällen zu Selbsthass und sogar Suizidgedanken führen kann. 

Es ist wichtig zu verstehen, dass diejenigen, die im Chaos leben, oft nicht das Verlangen haben, Ordnung zu schaffen; sie sind einfach nicht mehr in der Lage dazu. Deswegen ist es unerlässlich, diesen Menschen zu signalisieren, dass ihre Würde respektiert wird und dass sie nicht als Kranke, sondern als Menschen gesehen werden. 

Drängen Sie nicht darauf, dass die Betroffenen einen Therapeuten aufsuchen; die Einsicht, Hilfe annehmen zu wollen, muss aus ihnen selbst herauskommen. Außerdem sollten Sie sich bewusst sein, dass Betroffene in ihrer Wohnung oft anders agieren als im Außen. 

Während sie außerhalb versuchen, das Bild zu zeigen, das sie vermitteln möchten, offenbart ihr Zuhause das innere Chaos - sowohl im äußeren als auch im inneren Leben. 

Aus meiner Erfahrung mit Betroffenen kann ich allerdings sagen, dass einige Maßnahmen nicht zielführend sind: 

Reine verhaltenstherapeutische Ansätze, Gesetzliche Betreuung, die sich auf Aufräumen, Ordnung halten und Putzen konzentriert 

In der Langzeittherapie sollte das innere Chaos im Vordergrund stehen. Menschen, deren innere Welt aus dem Gleichgewicht geraten ist, haben Schwierigkeiten, auch im äußeren Leben eine Struktur zu finden. 

Das innere Chaos führt häufig zu äußerer Unordnung, was dazu führt, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, Entscheidungen zu treffen, sowohl in kleinen als auch in großen Lebensfragen. 

In meinen Therapien fokussiere ich mich darauf, die Betroffenen dabei zu unterstützen, folgende Themen zu bearbeiten: 

  • Trauerbewältigung
  •  Erlernen von Abgrenzung 
  • Wiedererlernen der Wahrnehmung von Gefühlen 
  • Abbau von Ängsten und Phobien 
  • Entspannungstechniken zur ganzheitlichen Loslösung über Körper, Geist und Seele 
  • Erlauben von angenehmen Aktivitäten zur Selbstpflege 
  • Aufbau von Selbstliebe und eines positiven Selbstbildes 
  • Auflösen alter Seelenverträge 
  • Veränderung hinderlicher Glaubenssätze 
  • Abbau von Schuld und Scham 
  • Förderung sozialer Kompetenzen 
  • Verständnis von Familien- und Ahnenstrukturen

Was ist eigentlich ein Messie?

Es gibt Betroffene in denen kein Äußeres Chaos sichtbar ist. 

Menschen, die vom Messie-Syndrom betroffen sind, wirken häufig unauffällig und sind nicht immer in einem offensichtlich verwahrlosten Zustand, wie häufig angenommen wird. 

In vielen Fällen ist äußerliches Chaos nicht erkennbar. Wie in den ausführlichen Fallbeispielen, die ich in meinem Buch präsentiere, verdeutlicht wird, finden sich Betroffene in sämtlichen sozialen Schichten und nehmen oft verantwortungsvolle Positionen in ihrem beruflichen Umfeld ein, wo sie strukturiert arbeiten. 

Im privaten Leben hingegen zeigt sich häufig eine ausgeprägte Desorganisation. Diese Desorganisation resultiert häufig aus innerem Chaos, das durch ungelöste Konflikte hervorgerufen wird. Solche Konflikte können vielfältige Ursachen haben und sind oft mit Trennungsangst und dem Gefühl von Verlassenheit verbunden. 

Wenn diese emotionalen Schwierigkeiten hinzukommen, kann das Bedürfnis zu sammeln und die Unfähigkeit, Dinge wegzuwerfen, zu extremen Horten führen. In bislang unbehandelten Extremfällen kann dies sogar zu Vermüllung führen. 

Die inneren Konflikte manifestieren sich in verschiedenen Formen, wie etwa Ängstlichkeit, Unsicherheit, Depressionen, Kaufsucht, Online-Sucht (auch bekannt als Cybermessies), Arbeitssucht, Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Zwangsstörungen, Borderline-Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen sowie körperlichen Beschwerden. 

In meinen Erfahrungen habe ich festgestellt, dass die Ursache des Messie-Syndroms meist in einer Bindungsstörung zu finden ist. Eine solche Bindungsstörung äußert sich häufig in einer unsicher-vermeidenden Bindung. 

Im Verlauf meiner Behandlungen stellte ich bei den Betroffenen oftmals fest, dass sie in ihrer Kindheit traumatischen Erfahrungen ausgesetzt waren. Diese Traumata können sowohl sexuellen als auch emotionalen Missbrauch einschließen, aber auch Formen wie Überfürsorglichkeit, Vernachlässigung, das Gefühl, das ungeliebte Kind zu sein, sowie den Druck, als „ausgleichender Sonnenschein“ innerhalb des Familiensystems zu fungieren.

 Auch das Fehlen empathischer Eltern, strenge Erziehungsmethoden, Gefühle der Nicht-Akzeptanz, frühzeitige Trennungen innerhalb der Ursprungsfamilie und machtvolle, religiöse Einstellungen der Eltern können zu diesen Bindungsstörungen beitragen.

Welche Verhaltensweisen zeigt ein Betroffener?

Hier sind einige verlässliche Beispiele für Verhaltensweisen und Denkweisen von Betroffenen:

Hier sind einige Verhaltensmerkmale und Denkweisen von Betroffenen, die häufig anzutreffen sind: 

  • Schwierigkeiten, sich von persönlichen Gegenständen zu trennen 
  • Neigung, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledige
  • Empfinden von Lähmung und innerer Blockade 
  • Festhalten an bestimmten Ideen, ohne einen Umstieg in Betracht zu ziehen 
  • Mangel an einem klaren Anfang und Ende bei Projekten 
  • Isolation im privaten Leben 
  • Verweigerung, Besucher in die Wohnung zu lassen 
  • Horten von Gegenständen wie Zeitungen, CDs, Zeitschriften und Büchern 
  • Kauf von Materialien, wie Malsachen, ohne jemals damit zu beginnen 
  • Ständige Suche nach persönlichen Gegenständen wie USB-Sticks und Schlüsseln 
  • Unordnung bei der Ablage von Rechnungen und Schwierigkeiten beim Öffnen der Post 
  • Häufige Überbuchung des Terminkalenders 
  • Verspätung zu Verabredungen 
  • Anhaltendes Gefühl, nie vollständig fertig zu werden 
  • Schwierigkeiten bei der Organisation, oft angehäufte Stapel ohne sofortige Sortierung 
  • Starre in eigenen Meinungen und Gedanken 
  • Mangelnde Fähigkeit, sich selbst etwas Gutes zu tun 
  • Ausgeprägtes Schamgefühl 
  • Schwierigkeiten, sich durchzusetzen 
  • Gefühl der Wertlosigkeit 
  • Ständige Anforderung an sich selbst, perfekt zu sein 
  • Misstrauen gegenüber sich selbst und anderen 
  • Eindrücklich, dass sie bei ihren Aufgaben nicht vorankommen 
  • Verschwinden manchmal in der Unauffälligkeit ihrer Umgebungen oder in virtuellen Welten 

Es können einige oder sogar alle dieser Merkmale auftreten. 

Ausführliche Hintergrundinformationen, ergänzt mit Fallbeispielen, finden Sie in meinem Buch "Der Messie in uns – Wie wir Wohnung und Seele entrümpeln", das am 16. Dezember 2016 erschienen ist.

Unterschied Messie Syndrom und Unordnung
 

Jeder ist mal unordentlich

Jeder von uns erlebt Phasen der Unordnung, und über die Jahre kann sich eine Vielzahl von Gegenständen ansammeln, die eigentlich nicht mehr benötigt werden. 

Dies sollte jedoch nicht besorgniserregend sein, noch bedeutet es, dass wir Gefahr laufen, in eine messieartige Situation zu geraten. 

Es gibt jedoch viele Menschen, die sich in einem Zustand der Unordnung befinden, ohne es wirklich zu erkennen, oder die unzufrieden mit ihrem Umfeld sind. Sie können oft nicht loslassen, während sich eine gewisse Verwahrlosung in ihrem Wohnraum breitmacht – die Übergänge sind oft fließend. 

Das Phänomen der Messis ist bei näherer Betrachtung mehr als nur eine Schwierigkeiten bei der Ordnung. Die sichtbare Unordnung, sei es durch chaotische Räume oder überfüllte Wohnungen, spiegelt oft eine tiefere innere Unordnung wider, die das seelische Wohlbefinden des Einzelnen beeinträchtigt. 

Die Ursachen sind vielfältig, und in meinem Buch beleuchte ich dieses Thema anhand von Fallbeispielen und fundierten Erklärungen. 

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder unordentliche Haushalt automatisch ein messiehaftes Umfeld darstellt. 

In vielen Fällen ist die Unordnung eine Reaktion auf vorübergehende Überforderungen. Daher benötigt nicht jeder Mensch eine Therapie. Dennoch liegt häufig einer unbewussten Entscheidung zugrunde, die Unordnung nicht anzugehen. 

Wenn der Wunsch besteht, Ordnung zu schaffen, sollte man sich ernsthaft mit den inneren Ursachen dieser Unordnung auseinandersetzen. Wenn man nicht die Wurzel des Problems identifiziert, besteht die Gefahr, dass neue Unordnung entsteht, sobald ein Teil des Problems, wie das Sammeln von Gegenständen, gelöst wird.

Meine bewährten Ratschläge für Nicht-Betroffene

Kleine Schritte gegen die Unordentlichkeit

Um Unordnung in Ordnung zu verwandeln, ist es oft hilfreich, in kleinen, durchdachten Schritten vorzugehen. 

Ein effektiver Ansatz ist, mit einer bestimmten Ecke eines Raumes zu beginnen. Diese Ecke sollte sorgfältig gepflegt und ansprechend gestaltet werden, sodass man Freude an ihr empfindet und die positive Ausstrahlung wahrnimmt: 

"Diese Ecke habe ich bereits aufgeräumt und damit etwas Besonderes geschaffen." 

Ein geeigneter Ort könnte ein Tisch sein, idealerweise im Eingangs- oder Flurbereich. Wenn dieser Tisch sauber ist, liebevoll dekoriert und lebendig wirkt, wird er in der Regel nicht erneut mit Gegenständen überladen. 

Vielmehr wird er zu einem sichtbaren Zeichen für einen Erfolg und kann zu einem sicheren Rückzugsort für die betroffene Person werden, wenn das Chaos überhandnimmt. 

Wer auch seine Wohnung und seine inneren Gedanken aufräumen möchte, sollte sich zunächst Gedanken darüber machen, welche Veränderungen am dringendsten erforderlich sind und mit was er beginnen möchte. 

Dies muss nicht der einzige Ansatz sein; entscheidend ist das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, den ersten Schritt zu wagen. Daraus ergeben sich dann kleine, aber nachhaltige Fortschritte. 

Dieses Vorgehen kann sich zu einem kreativen, fast künstlerischen Prozess entwickeln. Es entspricht einer grundlegenden schöpferischen Kraft und Form; es kann Freude bereiten, aktiv zu werden und weckt die eigenen inneren Heilkräfte.

Hilfen für vom Messie-Syndrom Betroffene
 

Zwangsräumungen oder Hilfen über reines Aufräumen helfen nicht

Es ist von wesentlicher Bedeutung, einige zentrale Aspekte zu verstehen: 

Zwangsräumungen oder einfache Aufräum-Coachings allein bieten keine effektive Lösung für Problemstellungen, die durch extreme Ansammlungen von besitzenen Gegenständen, oft im Rahmen des Messie-Syndroms, entstehen. 

Zunächst muss das innere, emotionale Durcheinander der betroffenen Personen angegangen werden; erst danach ist ein äußeres Aufräumen sinnvoll. 

Im schlimmsten Fall können Zwangsräumungen, insbesondere wenn sie mit Bedrohungen einhergehen, zu schweren psychischen Krisen führen, einschließlich Suizidgedanken. 

Ein wichtiger Punkt ist die emotionale Bindung der vom Messie-Syndrom betroffenen Menschen zu ihren gehorteten Objekten. Wenn diese Gegenstände durch eine Zwangsräumung entfernt werden, kann dies für die Betroffenen wie ein Verlust ihrer Existenz erscheinen. 

Darüber hinaus sind bei vielen Menschen, die unter diesem Syndrom leiden, zwischenmenschliche Beziehungen häufig belastet oder sogar zerbrochen. In der Folge suchen sie nach Halt und Verbundenheit im Umgang mit Dingen. 

Dieses Verständnis ist entscheidend für die erfolgreiche Unterstützung der Betroffenen. Oft haben diese Menschen ein geringes Selbstwertgefühl oder haben die Beziehung zu sich selbst verloren, was häufig auf negative Erfahrungen in der Kindheit zurückzuführen ist. 

Wenn Kinder belastende Bindungserfahrungen verarbeiten, kann es notwendig erscheinen, die Selbstliebe temporär zu verleugnen. Gelingt es ihnen jedoch nicht, nach dieser Phase eine positive Selbstwahrnehmung zu entwickeln, besteht die Gefahr, dass sie ihre Bindung auf die Welt der materiellen Dinge projizieren, was zum Messie-Verhalten führt. 

In der heutigen Zeit schließt diese Dingwelt auch die virtuelle Welt durch Online-Games und soziale Medien mit ein. Hierbei verlieren sie sich nicht nur in physischen Objekten, sondern auch in digitalen Realitäten. 

Daher ist es vorrangig, an den emotionalen Bindungen der Betroffenen zu arbeiten. 

In meiner Praxis bieten wir therapeutische Unterstützung an, um diese Bindungen zu erkunden und zu verarbeiten. Ich verfüge über langjährige Erfahrung in der psychiatrischen Pflege in einem ambulanten Dienst in Hamburg. 

Betroffene können über einen psychiatrischen Pflegedienst Kontakt aufnehmen, der sie bei der Antragstellung bei Ämtern und Krankenkassen unterstützt, sodass sie schnell Hilfe und Unterstützung erhalten. 

Die Pflegekraft besucht die Betroffenen in ihrer Wohnung und leistet sowohl emotionale als auch praktische Unterstützung. 

Des Weiteren helfen sie dabei, geeignete Therapeuten zu finden, mit denen die Betroffenen an ihren emotionalen Bindungen arbeiten können. Zusätzlich biete ich Schulungen für Mitarbeitende von Pflegediensten an, die Personen mit dem Messie-Syndrom betreuen. 

Es ist entscheidend, dass diese Menschen langfristig gesicherte und würdevolle ambulante Hilfe erhalten. Dies ist der Schlüssel zu einer verbesserten Wohnsituation und emotionalen Stabilität über die Zeit. 

Unsere Therapieansätze beinhalten sowohl präventive Maßnahmen als auch Nachsorge, um nachhaltige Fortschritte zu gewährleisten.

Wie kann die seelische Unordnung bei Betroffenen professionell behandelt werden?

Wesentliche Hintergrundinformationen:

Ich habe festgestellt, dass viele Betroffene bereits Therapien gesucht oder in Anspruch genommen haben, dabei jedoch oft erleben mussten, dass Fachleute aus den Bereichen Psychologie, Psychotherapie und anderen medizinischen Institutionen das Messie-Syndrom entweder nicht kannten oder nicht ernst nahmen. 

In solchen Fällen wurde den Betroffenen häufig nicht die nötige Würde entgegengebracht. Dadurch kam es häufig zu Empfehlungen für Verhaltenstherapien, Aufräumhilfen oder Reinigungsdienste, während zugleich mit Zwangsräumungen gedroht wurde.

Die Erfahrungen meiner Klienten und mir zeigen, dass diese Maßnahmen selten zu einem positiven Ergebnis führen und oftmals die Probleme noch verstärken. 

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Betroffene Unterstützung von Therapeuten und qualifizierten Fachkräften erhalten, die die komplexe Gedankenwelt, die aus der Kindheit verdrängten Emotionen sowie die zugrunde liegenden Konflikte und das damit verbundene Vermeidungsverhalten verstehen. I

n meiner Arbeit habe ich wiederholt beobachtet, dass viele Klienten ihre ängstlichen, sehnsüchtigen und schmerzhaften Gefühle aus der Kindheit unterdrücken. Dieses Unterdrücken, das ich in meinem Buch anhand ausführlicher Fallbeispiele erläutere, war in der Vergangenheit ein notwendiger Selbstschutz. 

Es diente dem Überleben, um schmerzhafte Enttäuschungen oder übermäßige, strenge Erziehung nicht direkt ertragen zu müssen. Jedoch beeinträchtigt dieser Selbstschutz im gegenwärtigen Leben die Fähigkeit, gesunde und bindende Beziehungen aufzubauen. Oft wird stattdessen eine Bindung zu materiellen Objekten bevorzugt. 

Ziel der Therapie ist es daher, diesen Selbstschutz und die damit verbundene Gefühlsunterdrückung zu überwindet und somit die seelischen Verträge aufzulösen.

Welche Hinweise deuten auf das Messie-Syndrom hin?

Hier sind einige verlässliche Beispiele und Analysen.

a. Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Unordnung erhebliche Schwierigkeiten im Alltag verursacht? 

Zum Beispiel möchten Sie Fotos von Ihrem Computer auf einen USB-Stick übertragen, um diese in einem Geschäft auszudrucken. Obwohl Sie mehrere USB-Sticks besitzen, können Sie keinen finden und müssen einen neuen kaufen. Dies kostet sowohl Geld als auch wertvolle Zeit, die Sie für andere wichtige Aufgaben, wie das Aufräumen der Küche oder die längst fällige Steuererklärung, nutzen könnten. Kommt Ihnen solch eine Situation bekannt vor? Wenn ja, könnte dies ein Indiz für ein Problem sein. 

b. Wie empfinden Sie Ihre Wohnsituation? 

Haben Sie möglicherweise zu viele Gegenstände in einem Raum oder wachsen Ihre Lebensumstände und benötigen zusätzlichen Platz? Wenn Sie gerne lesen, haben Sie vielleicht so viele Bücher gesammelt, dass sie in allen Räumen verstreut sind. Neue Regale wären nötig, jedoch fehlt oft die Zeit und die Möglichkeit, diese zu erwerben und aufzubauen. Denken Sie einmal darüber nach, wann Sie das letzte Mal wirklich zur Ruhe gekommen sind, ohne dass Sie über Stapel hinweg reinigen oder saugen mussten. Fühlt sich Ihr Zuhause an, als könnte es selbst nicht richtig zur Ruhe kommen? Sollte dies auf Sie zutreffen, könnte ein Problem vorliegen. 

c. Wie gestalten sich Ihre sozialen Beziehungen? 

Haben Sie Schwierigkeiten, sich mit Freunden zu treffen? Möglicherweise fühlen Sie sich nach einem langen Arbeitstag schuldig, weil zu Hause viel unerledigt bleibt. Sie möchten sich engagieren, fühlen sich aber oft zu müde und sehen sich vielleicht in den Bann des Fernsehens gezogen, während Sie auf unterhaltsame Shopping-Sender landen. Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor? Wenn ja, könnte dies ein Hinweis auf ein Problem sein. 

d. Fällt es Ihnen schwer, Entscheidungen zu treffen? 

Haben Sie morgens Schwierigkeiten zu entscheiden, ob Sie duschen oder andere alltägliche Dinge erledigen möchten, oder ist es für Sie eine Routine? Wenn es für Sie eine Routine ist, ist das positiv. 

e. Haben Sie Bedenken, Ihre Post zu öffnen? 

Wenn Sie sich keine Gedanken darüber machen, was Briefe bringen könnten, haben Sie kein Problem. Fällt es Ihnen jedoch schwer, bei zahlreichen anstehenden Aufgaben zu entscheiden, wo Sie anfangen sollen? Wenn Sie sich überfordert fühlen und gar nichts erledigen können, könnte ein Problem vorliegen. 

f. Wie reagieren Sie, wenn unerwartet Besuch vor der Tür steht? 

Erleben Sie Panik, wenn jemand klingelt, sei es der Installateur oder ein Nachbar, der Ihnen ein Paket bringen möchte? Wenn Sie nur einen Spalt der Tür öffnen oder eine Ausrede finden, um keinen Besuch hereinzulassen, könnte dies auf ein ernsthaftes Problem hindeuten. 

g. Fühlen Sie sich gelähmt, wenn Sie Dinge angehen wollen, und schieben Sie alles immer wieder auf? 

Wenn Sie Stapel an Aufgaben haben, aber in der Lage sind, diese methodisch zu bearbeiten, haben Sie kein Problem. Wenn Sie jedoch immer wieder auf andere Aufgaben ausweichen und sich überwältigt fühlen, könnte ein Problem vorliegen. 

h. Haben Sie das Gefühl, dass Ihr Aufräumen zu keiner sichtbaren Veränderung führt? 

Wenn Sie sich überfordert fühlen und nicht wissen, wie Sie Struktur in Ihre Aufgaben bringen könnten, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass ein Problem bestehen könnte. 

i. Wie gut können Sie sich von Dingen trennen? 

Stellen Sie sich vor, Sie möchten alte Kleidung aussortieren, doch denken Sie 'Vielleicht brauche ich das ja später'. Oft landen Kleider, die nicht mehr passen oder defekt sind, im Schrank und werden nie repariert. 

Kommen Ihnen solche Situationen bekannt vor? 

Wenn ja, könnte dies ein Anzeichen für ein Problem sein. 

Es gibt keine festen Regeln oder Antworten darauf, ob man ein „Messie“ ist. 

Diese Fragen sind dazu gedacht, eine Reflexion über sich selbst anzuregen. Geben Sie sich ehrliche Antworten und notieren Sie diese. Eine aufrichtige Beantwortung dieser Fragen kann Ihnen Hinweise darauf geben, ob es ratsam ist, mit einem Therapeuten über Ihre Situation zu sprechen.

Das Messie-Syndrom und seine Behandlungsmöglichkeiten

Professionelle Unterstützung bei der Aufarbeitung von Messie-Syndrom

Im Verlauf meiner Tätigkeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie hat sich ein weiterer Schwerpunkt herauskristallisiert: 

die Unterstützung von Menschen, die Schwierigkeiten haben, Ordnung zu halten, oft als „Messies" bezeichnet. 

In diesem Zusammenhang möchte ich die gängige Diskussion über das „Messie-Syndrom“ neu aufbrechen und alternative Begriffe ins Spiel bringen. Obwohl ich die Begriffe „Messie“, „Messie-Syndrom“ und „Messie-Therapie“ nicht mehr verwenden möchte, habe ich sie aufgrund ihrer Verbreitung als Gesamtbegriff gewählt. 

Mein Ziel ist es, für eine differenzierte Betrachtungsweise zu plädieren, die den einzelnen Betroffenen gerecht wird und nicht alle über einen Kamm schert. Es gibt Fälle, in denen eine eindeutige Lösung oder „Heilung“ nicht möglich ist, die dennoch nicht hoffnungslos sind und den Betroffenen eine individuelle Perspektive bieten. 

Das Messie-Syndrom: Krankheit oder Kulturphänomen? 

Für die psychologische Behandlung ist es entscheidend, das Messie-Syndrom als potenzielles Krankheitsphänomen zu betrachten. Hierbei spielt die Pharmaindustrie eine Rolle, da bislang unklar bleibt, ob und welche medikamentöse Behandlung sinnvoll wäre, was zur Nicht-Anerkennung des Syndroms in den Klassifikationen DSM und ICD 10 beiträgt. 

Des Weiteren tritt das Syndrom häufig als begleitende Erscheinung anderer Erkrankungen auf und wird dadurch oft nicht als eigenständiges Problem wahrgenommen. Ein wichtiges Kriterium für die Analyse könnte der Leidensdruck der Betroffenen sein. Der Messie in jedem von uns Ordnungslosigkeit findet sich in vielen Lebenssituationen. 

Die meisten Menschen horten im Laufe der Zeit Dinge, die nicht mehr benötigt werden, was jedoch nicht direkt zu einem krankhaften Verhalten führt. Gleichzeitig haben viele Menschen möglicherweise bereits ein „Messie-Problem“, ohne dies als solches zu identifizieren. 

Eine grobe Einteilung nach den Kriterien „Sammeln und Horten“, „Nicht wegwerfen können“ und „Verwahrlosen“ kann hier hilfreich sein. 

Wie entsteht das Phänomen des Messie-Seins? 

Es ist wichtig, verschiedene Ursachen zu untersuchen, die zur Entstehung dieses Phänomens führen können: 

1. Hirnorganische Ursachen (Alzheimer, Alkohol, operative Eingriffe), 

2. Körperliche Beeinträchtigungen, die das Aufräumen erschweren, 

3. Altersbedingte Erscheinungen (Diogenes-Syndrom), 

4. Angst vor Trennungen und Verlusten oder 

5. Traumatische Erlebnisse im eigenen Lebenslauf. 

Die ersten drei Punkte sind oftmals wenig veränderbar, während die letzten beiden Ansatzpunkte für eine therapeutische Bearbeitung darstellen. 

Wie gestaltet sich meine therapeutische Arbeit mit Betroffenen? 

Jeder Fall wird individuell betrachtet. Aus meiner Erfahrung resultieren oft traumatische Kindheitserfahrungen. Daher ist es entscheidend, in meiner Therapie ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, Sicherheit zu vermitteln und Stabilität zu schaffen. 

Mit verschiedenen lösungsorientierten Methoden gehe ich gemeinsam mit den Betroffenen tiefer in ihre Lebensgeschichten, um Hintergründe zu verstehen und den Willen zur Veränderung schrittweise zu entwickeln. 

Jeder Mensch ist einzigartig, und Verletzungen können sowohl im Inneren als auch im Äußeren Chaos hervorrufen.

Tipps zur Bewältigung des Messie Syndroms

In diesem Abschnitt finden Sie hilfreiche Tipps und Verhaltensstrategien zur Überwindung des Messie Syndroms. Ein klarer Plan zum Ausmisten und die Unterstützung durch Fachleute sind entscheidend für den Erfolg. Es ist wichtig, realistische Ziele zu setzen und sich nicht von der Menge an Dingen überwältigen zu lassen. Konsultieren Sie Experten und nutzen Sie therapeutische Methoden, um emotionale Hemmungen zu identifizieren und zu bewältigen.

Erstellen Sie einen Ausmistplan

Ein strukturierter Plan hilft Ihnen, den Prozess des Ausmistens effizient anzugehen. Beginnen Sie mit einer kleinen Ecke Ihres Raumes und arbeiten Sie sich schrittweise vor. Legen Sie realistische Zeitrahmen fest und machen Sie Pausen, um sich nicht überfordert zu fühlen.

Hol dir Unterstützung

Zögern Sie nicht, Hilfe von Freunden, Familienmitgliedern oder Fachleuten in Anspruch zu nehmen. Die emotionale Unterstützung und die Perspektive eines Außenstehenden können Ihnen helfen, den Prozess des Ausmistens und der Befreiung von Ballast besser zu bewältigen.

Verstehen Sie die emotionalen Bindungen

Die Überwindung des Messie Syndroms erfordert oft ein tiefes Verständnis der emotionalen Bindungen zu den Gegenständen. Reflektieren Sie, warum Sie an bestimmten Dingen festhalten und wie diese Emotionen Ihr Leben beeinflussen.

Regelmäßige Reflexion und Anpassung

Es ist wichtig, regelmäßig über Ihre Fortschritte nachzudenken und Ihre Strategien anzupassen. Das Festhalten an einem regelmäßigen Reflexionsprozess fördert die Motivation und das Bewusstsein für Ihre eigenen Bedürfnisse.

Die psychologischen Grundlagen 
des Messie Syndroms verstehen

Das Messie Syndrom ist eine komplexe Störung, die häufig mit tief verwurzelten emotionalen Konflikten und psychologischen Mustern in Verbindung steht. Es geht nicht nur um das Anhäufen von Gegenständen, sondern auch um die Schwierigkeiten, die Kontrolle über das eigene Leben zu erlangen. In der Therapie ist es wichtig, die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und zu verstehen, um den Klienten nachhaltig zu helfen.

Therapeutische Ansätze zur Überwindung des Messie Syndroms

Die Kombination aus Gesprächstherapie und Hypnose bietet einen vielversprechenden Ansatz zur Behandlung des Messie Syndroms. Gesprächstherapie ermöglicht es den Klienten, ihre Erfahrungen zu reflektieren und neue Perspektiven zu entwickeln. Hypnose kann dazu beitragen, festgefahrene Denkmuster zu durchbrechen und tiefere emotionale Blockaden zu lösen, was zu einer effektiveren Bewältigung der Symptome führt.

Neue Denkrichtungen durch Hypnosetherapie

Hypnosetherapie ist ein wertvolles Werkzeug in der psychotherapeutischen Praxis, insbesondere für Personen, die an Messie Syndrom leiden. Durch hypnotische Techniken kann das Unterbewusstsein neu programmiert werden, um positive Veränderungen im Verhalten und Denken herbeizuführen. Diese Methode stärkt das Selbstbewusstsein und fördert gesunde Entscheidungen im Alltag.

Die Rolle des psychologischen Beraters

Eine psychologische Beratung kann entscheidend sein, um Klienten durch die Herausforderungen des Messie Syndroms zu begleiten. Der Berater bietet nicht nur emotionalen Rückhalt, sondern auch praktische Strategien zur Organisation und Aufräumung, die auf den individuellen Bedürfnissen der Klienten basieren. Dies fördert nicht nur die sofortige Besserung, sondern auch langfristige Veränderungen im Lebensstil.

Erste Schritte zur Veränderung

Der erste Schritt zur Überwindung des Messie Syndroms ist oft der schwerste, aber er ist entscheidend. Klienten sollten ermutigt werden, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um ihre Herausforderungen zu meistern. Die Therapeutin Sabina Hirtz bietet einen einfühlsamen Ansatz, um neue Wege in der psychologischen Heilung zu finden und begleitet Sie auf Ihrem Weg zur persönlichen Transformation.

Der Unterschied zwischen Messie-Syndrom und Unordnung

Wie wir Wohnung und Seele entrümplen

Es ist normal, dass im Laufe der Jahre in unseren Haushalten Unordnung entsteht. Viele von uns sammeln Dinge an, die wir nicht mehr brauchen. Diese Unordentlichkeit muss jedoch nicht besorgniserregend sein und lässt uns nicht automatisch zu einem „Messie“ werden. 

Es gibt Menschen, die sich der Schwierigkeit, Ordnung zu halten, gar nicht bewusst sind und gleichzeitig unzufrieden mit ihrem Lebensumfeld sind. Oft fühlen sich diese Personen in einer Zustand von Überforderung, sind unfähig, sich von Dingen zu trennen, und beobachten, wie sich Verwahrlosung in ihrem Wohnraum ausbreitet. 

Die Grenzlinien zwischen normaler Unordnung und dem Messie-Phänomen sind schmal. Das Messie-Syndrom ist weit mehr als nur Schwierigkeiten beim Aufräumen. Die sichtbare Unordnung, die oft bis zu zugemüllten Wohnungen reicht, ist lediglich die äußere Manifestation eines inneren Chaos. 

Die Ursachen dafür sind vielfältig und oft vielschichtig. In meinem Buch erläutere ich diese Hintergründe anhand von Fallbeispielen und fundierten psychologischen Erklärungen. 

Nicht jeder, der mit Unordnung kämpft, ist ein Messie. Häufig können temporäre Überlastungen dafür verantwortlich sein, dass das Zuhause in Unordnung gerät. Dennoch erfordert dies nicht zwingend therapeutische Intervention. Oftmals liegt der Unordnung eine unbewusste Entscheidung zugrunde, etwas nicht aufzuräumen. 

Wer den Wunsch verspürt, Ordnung zu schaffen, sollte sich mit den inneren Ursachen seiner Unordnung auseinandersetzen. Andernfalls wird das Problem wiederkehren, selbst wenn ein Teilaspekt – wie das Sammeln bestimmter Gegenstände – angegangen wird. 

Tipps für Nicht-Betroffene 

Um Unordnung in Ordnung zu verwandeln, ist es ratsam, in kleinen Schritten vorzugehen. Beginnen Sie beispielsweise mit einer kleinen Ecke eines Raumes; bringen Sie Ordnung hinein, gestalten Sie sie ansprechend und erfreuen Sie sich an dem positiven Gefühl, das diese Ecke vermittelt. Ein Tisch im Eingangsbereich ist ideal – wenn er sauber und ansprechend dekoriert ist, wird er weniger überladen und wird gleichzeitig zu einem Symbol für Erfolg und ein Rückzugsort beim Chaos. 

Wenn Sie aufräumen möchten – sowohl in Ihrer Wohnung als auch in Ihrer Seele – sollten Sie sich klar darüber werden, was Sie am dringendsten verändern wollen. Es ist nicht entscheidend, mit dem dringendsten Thema zu beginnen; wichtig ist es, den ersten Schritt zu wagen, um in kleinen, aber nachhaltigen Schritten voranzukommen. Dieser Prozess kann sogar kreativ und bereichernd sein. 

Unterstützung für Betroffene des Messie-Syndroms 

Es ist entscheidend zu wissen: Zwangsräumungen oder rein aufräumorientiertes Coaching sind oft nicht zielführend. Erst wenn das innere, emotionale Chaos adressiert wird, kann auch eine äußere Aufräumung erfolgen. In extremen Fällen können Zwangsräumungen sogar zu schweren psychischen Krisen führen. 

Betroffene fühlen eine tiefgehende emotionale Bindung zu den Dingen, die sie horten. Wenn diese durch Zwangsräumungen entfernt werden, kann das als Verlust ihrer Identität und Existenz empfunden werden. 

Bei vielen Menschen, die unter dem Messie-Phänomen leiden, sind auch persönliche Beziehungen belastet oder zerbrochen. Diese Personen schaffen Bindungen zur „Dingwelt“, was die Beziehung zu sich selbst erheblich beeinträchtigt. 

Häufig sind Kindheitserlebnisse die Wurzel für die mangelnde Selbstachtung und Selbstliebe. Wenn negative Bindungserlebnisse nicht bearbeitet werden, kann dies zu einer Projektion dieser Beziehung auf materielle Gegenstände führen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, bedarf es professioneller Unterstützung. 

In meiner Praxis biete ich Therapien an, die auf die emotionalen Bindungen ausgerichtet sind. Durch Gespräche und Datenerhebung erfahren die Betroffenen, wie sie ihre Bindung zu ihren Dingen reflektieren und transformieren können. Ich habe umfangreiche Erfahrungen in der psychiatrischen Pflege und arbeite eng mit einem professionellen Pflegedienst zusammen, der eine Unterstützung bei Anträgen an Ämter und Krankenkassen bieten kann. Dadurch erhalten Betroffene sofortige Hilfe und Unterstützung. Langfristige, respektvolle ambulante Hilfe ist von entscheidender Bedeutung, um eine würdige Wohnsituation und emotionale Stabilität zu schaffen. Eine solche Unterstützung umfasst sowohl Prävention als auch Nachsorge. 

Behandlung der emotionalen Unordnung 

Ich habe festgestellt, dass viele Betroffene bereits nach therapeutischem Beistand gesucht haben, oft aber auf Fachleute stießen, die das Messie-Syndrom nicht ernst nahmen oder nicht kannten. Immer wieder wurden Verhaltenstherapien, Putzhilfen oder Zwangsräumungen empfohlen, was meist nicht zu Hilfe führte, sondern die Situation sogar verschärfend beeinflusste. 

Die betroffenen Personen benötigen Therapeuten, die ihre emotionalen Konflikte verstehen und ihre verdrängten Gefühle erkennen. 

In meiner Arbeit begegnete ich oft der Tatsache, dass unterdrückte emotionale Erfahrungen aus der Kindheit hinderlich sind, gute Beziehungen im Erwachsenenleben aufzubauen. Diese emotionalen Schutzmechanismen, die einst zum Überleben notwendig waren, sind im jetzigen Leben oft hinderlich und führen zu ungesunden Bindungen. Ziel der Therapie ist es, diese Schutzmechanismen aufzulösen und eine gesunde emotionale Balance wiederherzustellen. 

Anzeichen des Messie-Syndroms 

Einige Hinweise, die auf ein Messie-Syndrom hindeuten können, sind: 

- Haben Sie Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, weil Ihre Unordnung Sie überwältigt? 

- Fühlen Sie sich in Ihrer Wohnung unwohl oder erstickt? 

- Haben Sie den Drang, Ihre Wohnung zu meiden oder Freunde nicht einzuladen? 

- Fällt es Ihnen schwer, Entscheidungen zu treffen?

 - Empfinden Sie Angst oder Panik, wenn unerwartet Besucher vor der Tür stehen? 

Diese Fragen sind ein guter Ausgangspunkt, um Ihre eigenen Bedürfnisse und Herausforderungen zu reflektieren. Eine ehrliche Beantwortung kann zeigen, ob es sinnvoll ist, mit einem Therapeuten über Ihre Situation zu sprechen. Ein harmonisches Gleichgewicht in Körper und Geist ist entscheidend für die Gesundheit. Störungen in einem Bereich können tiefere Probleme verursachen, die geschickt behandelt werden müssen, um den Patienten zu helfen. 

Fazit 

In meiner heilpraktischen psychotherapeutischen Praxis habe ich mich auf die Arbeit mit Menschen konzentriert, die Schwierigkeiten haben, Ordnung zu halten. Dabei ist es mir wichtig, eine differenzierte Perspektive zu präsentieren und zu betonen, dass Lösungen möglich sind, ohne eine pauschale Klassifizierung zu betreiben. Jeder Fall ist einzigartig, und ich begleite die Betroffenen auf ihrem Weg zu mehr Lebensqualität, Struktur und innerem Frieden.

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